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Japanische Verben konjugieren

Japanische Verben konjugieren

Mit praktischen Verb-Tabellen

Japanische Verben konjugieren leicht gemacht! In diesem Artikel lernst Du, wie Du die Grundform der japanischen Verben bildest. Das bedeutet: Du lernst die formelle und informelle Konjugation im Präsens, sowie in der Zukunft bzw. Vergangenheitsform.

Gut zu wissen: Wir unterscheiden im Folgenden immer zwischen formeller und informeller Sprache. Du kannst das in etwa mit dem deutschen „Du“ und „Sie“ vergleichen. Je nachdem ob du mit Bekannten, Freunden oder aber mit deinem Vorgesetzten sprichst, erhält das Verb im japanischen eine andere Form.

Die Konjugation der Verben unterscheidet sich außerdem abhängig davon, in welche Gruppe das Verb fällt. Wir unterteilen in drei Gruppen.

Gruppe 1Verb endet auf -iru oder -erutaberu
miru
Gruppe 2Verb endet auf -u (aber eben nicht auf iru/eru)nomu
matsu
Gruppe 3Unregelmäßige Verben (Auf Japanisch gibt es übrigens nur zwei unregelmäßigen Verben)suru
kuru

VORSICHT: Es gibt manche Verben die zwar auf -iru oder -eru enden, aber nicht wirklich in diese Kategorie fallen. Stattdessen werden diese konjugiert wie in der Gruppe 2. Achte also beim lernen darauf, ob das Verb ein „echtes“ -iru/-eru Verb ist oder ein „falsches“, das nur so aussieht. Ein Beispiel wäre das Wort hairu (hineingehen). Es endet auf -iru, wird aber nicht so behandelt und jeweils so konjugiert wie Gruppe 2.

Hinweis: Unterschiedliche Lehrbücher teilen die Verben in unterschiedliche Kategorien ein, eine weitere Form der Einteilung findest Du zum Beispiel bei Tae Kim (Englisch). Bleiben wir aber in diesem Artikel bei der obigen Einteilung. Zur besseren Übersicht der japanischen Verben findest Du im Folgenden jeweils eine Konjugationstabelle in jedem Abschnitt.

Japanische Verben konjugieren : Präsensform

Präsens Informell Positiv

Wenn du in ein Wörterbuch oder Online-Wörterbuch schaust, findest Du dort die Grundform eines Verbs. Dass ein Verb in der Grundform ist, erkennst Du auch daran, dass ein „u“ am Ende steht.

Hier eine Tabelle mit japanischen Verben, die in diesem Artikel verwendet werden. Wenn du noch mehr Beispielverben sehen willst, schau doch einfach mal dieser Liste mit 200 nützlichen japanischen Verben vorbei [in Arbeit].

taberuessen
mirusehen
nomutrinken
matsuwarten
au(jemanden) treffen
dasuherausnehmen
Kakuschreiben
oyoguschwimmen
wakaruverstehen
shinusterben
asobuSpielen/abhängen

Gut zu wissen: Die Konjugation japanischer Verben ist bedeutend einfacher, wenn du die japanische Schrift lesen kannst. Dazu musst du nicht die komplizierten Kanji Zeichen wissen, es reichen Dir bereits die 48 sogenannten Hiragana Schriftzeichen. In meinem Artikel Hiragana lernen findest Du einen super ausführlichen, kostenlosen Guide zum Lernen dieser Schriftsprache.

Diese Wörterbuchform ist gleichzeitig die informelle Form, die Du im Gespräch mit Bekannten oder Freunden und verwendest. Jetzt die gute Nachricht: Im Japanischen muss das Verb nicht an die Person angepasst werden. Ich gehe, du gehst, er geht – das alles haben wir auf Japanisch nicht. Unabhängig davon ob du von dir selbst, deinem Gegenüber, Mann oder Frau oder mehreren Personen sprichst: Das Verb bleibt so stehen. Top, oder?

Präsens Informell Negativ

Japanische Verben konjugieren funktioniert in der informell negativen Form wie in der folgenden Tabelle. Zur Verneinung kommt die sogenannte -nai Form zum Einsatz.

Gruppe 1 (-iru/eru)Nimm das -ru weg und füge -nai hinzutaberu
miru
tabenai
minai
Gruppe 2 (-u)Mach aus dem letzten -u ein -a und füge -nai hinzu.

Ausnahme: Endet das Verb auf Vokal + u machst Du aus dem -u ein -wa und fügst -nai hinzu  

(Wenn du Hiragana beherrschst: Mache aus dem letzten Hiragana das entsprechende Hiragana der a-Spalte und füge -nai hinzu)
nomu
au
nomanai
awanai
Gruppe 3 (unregelmäßig)Verb ändert sich komplettsuru
kuru
shinai
konai

Auch hier nochmal der Hinweis, dass es ab und zu „falsche“ -iru/-eru Verben gibt. Hairu sieht zwar aus als falle es in die Gruppe 1, tatsächlich gehört es aber in die Gruppe 2. Die Verneinung wäre also hairanai. Musst du bei diesen Ausnahmen leider immer extra dazu lernen.

Präsens Formell Positiv

Die formelle Präsensform ist ein wenig kniffliger als die informelle, aber immer noch gut zu bewerkstelligen. Hier wird grob gesagt die Nachsilbe bzw. das Suffix „- masu“ an die Wörterbuchform angehängt. Abhängig davon in welche Verbgruppe das Verb fällt, musst du zusätzlich ein paar Anpassungen vornehmen.

Gruppe 1 (-iru/eru)Nimm das -ru weg und füge -masu hinzutaberu
miru
tabemasu
mimasu
Gruppe 2 (-u)Mach aus dem letzten -u ein -i und füge masu hinzu.

Ausnahme: aus -su am Ende wird shi, aus -tsu am Ende wird -chi  

(Wenn du Hiragana beherrschst: Mache aus dem letzten Hiragana das entsprechende Hiragana der i-Spalte und füge -masu hinzu)
nomu
au
dasu
matsu
nomimasu
aimasu
dashimasu
machimasu
Gruppe 3 (unregelmäßig)Verb ändert sich komplettsuru
kuru
shimasu
kimasu

Präsens Formell Negativ

Unter Beachtung der Verbgruppe und den obigen Regeln fügst du anstatt -masu einfach -masen hinzü. Die Konjugation der unregelmäßigen Verben findest Du beispielhaft in der folgenden Tabelle.

Gruppe 1 (-iru/eru)Nimm das -ru weg und füge -masen hinzutaberu
miru
tabemasen
mimasen
Gruppe 2 (-u)Mach aus dem letzten -u ein -i und füge -masen hinzu.

Ausnahme: aus -su am Ende wird shi, aus -tsu am Ende wird -chi

(Wenn du Hiragana beherrschst: Mache aus dem letzten Hiragana das entsprechende Hiragana der i-Spalte und füge -masen hinzu)
nomu
au
dasu
matsu
nomimasen
aimasen
dashimasen
machimasen
Gruppe 3 (unregelmäßig)Verb ändert sich komplettsuru
kuru
shimasen
kimasen

Japanische Verben konjugieren: Zukunftsform

Hast Du es bis hierhin geschafft? Glückwunsch! Als kleiner Motivationsschub kann ich Dir an dieser Stelle mitteilen, dass japanische Verben konjugieren hinsichtlich der Zukunftsform ganz leicht ist. Tatsächlich brauchst Du in diesem Abschnitt nichts neues lernen.

Die Zukunftsform bildet sich nämlich exakt gleich wie die Gegenwartsform. Egal on formell oder informell, folge einfach den Regeln, die du oben bereits gelernt hast.

Wie so vieles in der japanischen Sprache lässt sich die Bedeutung vom Kontext ablesen. Auf Deutsch machen wir das bei Plänen in der Zukunft oft genauso, auch wenn wir eine eigene Zukunftsform haben. Du sagst bestimmt oft „Ich gehe ins Kino“, obwohl diese Aktion in der Zukunft liegt. Oft kannst Du aus Signalwörtern wie morgen, später, heute Abend herauslesen, dass sich die Aussage auf die Zukunft bezieht. Oder schau Dir diesen Satz an:

Beispielsatz, Japanische Verben konjugieren

Natürlich könntest du gerade in diesem Moment nach Japan gehen, wenn du aber zum Beispiel im Café mit einem Freund sitzt und Ihr Euch unterhaltet, ist ganz klar, dass du in Zukunft nach Japan gehst.

Japanische Verben konjugieren: Vergangenheitsform

Das Beste kommt zum Schluss, nun ja leider doch nicht ganz. Japanische Verben konjugieren wird bei der Vergangenheitsform meiner Meinung nach am Schwierigsten. Die formelle Form ist noch ganz gut machbar, bei der informellen Form musst Du aber ein wenig pauken. Fangen wir direkt damit an.

Vergangenheit Informell Positiv

Hier ist auswendig lernen angesagt. Schaue Dir die Endung des Verbs in der Wörterbuchform an. Je nach Endung (bzw. dem letzten Hiragana) ersetzt du diese durch einen neuen Suffix.

Verb endet mit -kuErsetze die Endung durch -itakakukaita
Verb endet mit -guErsetze die Endung durch -idaoyoguoyoida
Verb endet mit -u, -tsu oder -ruErsetze die Endung durch -ttaau
matsu
wakaru
atta
matta
wakatta
Verb endet mit -nu, -bu oder -muErsetze die Endung durch -ndashinu
asobu
nomu
shinda
asonda
nonda
Verb endet mit -suErsetze die Endung durch -shitadasudashita

Vergangenheit Informell Negativ

Du verwendest die -nai Form aus der informellen, negativen Form im Präsens und nimmst anstatt -nai einfach -nakatta.

Bilde die negative PräsensformErsetze -nai durch -nakattatabenai
nomanai
awanai
shinai
tabenakatta
nomanakatta
awanakatta
shinakatta

Vergangenheit Formell Positiv

Bilde die positive PräsensformErsetzte -masu mit -mashitatabemasu
nomimasu
dashimasu
shimasu
tabemashita
nomimashita
dashimashita
shimashita

Vergangenheit Formell Negativ

Bilde die negative PräsensformFüge -deshita hinzutabemasen
nomimasen
dashimasen
shimasen
tabemasen deshita
nomimasen deshita
dashimasen deshita
shimasen deshita

Gut gemacht! Jetzt kannst du japanische Verben konjugieren. Wenn Du dabei bist Japanisch zu lernen, wirf doch mal einen Blick auf die japanische Anrede oder die 107 wichtigsten Wörter für Deine erste Japanreise. Ansonsten freue ich mich über einen Kommentar.

WAS DENKST WEIßT GLAUBST DU?

8 Kommentare zu „Japanische Verben konjugieren“

    1. Hallo Rabia,

      Danke für deinen Kommentar! Noch nicht, aber das ist ein guter Hinweis, wenn ich mal Luft hab werd ich mich drum kümmern und es ergänzen 🙂
      LG Mirko

    1. Hallo Jusitn, danke Dir! Na klar, ich nehme deinen Vorschlag gerne auf meine Liste auf und schreibe einen ähnlichen Artikel zu den Adjektiven, sobald ich Zeit finde 🙂 Liebe Grüße, Mirko

  1. Hallo Mirko,
    die Seite gefällt mir sehr gut.
    Die Gruppe 1, wie du sie oben beschreibst, hat aber einen Fehler bei der Verneinung:
    Verb die auf -iru enden, wie z.B. miru 見る werden bei der informell negativen Form einfach mit -nai ない verneint, aber wie ist es bei hairu 入る, hashiru 走る, kiru 切る usw.?
    Bei diesen -iru Verben wird es -ranai ~らない, also 入らない、走らない、切らない。

    Vielleicht solltest du das noch irgendwie ergänzen.
    Gruß
    アーノ

    1. Hallo! Danke dir! Ich habe einen Hinweis dazu ergänzt. Ich würde diese Verben als „falsche“ -iru/-eru Verben bezeichnen. Sie sehen aus als würden sie zur Gruppe 1 gehören, werden aber behandelt wie die Gruppe 2. Wenn einem also ein neues Verb begegnet, muss man darauf achten ob es ein „echtes“ -iru/-eru Verb ist oder nur so aussieht.

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