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Grafik, Japanische Gesten, Emojis

Japanische Gesten & Körpersprache in Japan

Japanische Gesten & Körpersprache in Japan

Mit Händen und Füßen in Japan verständigen

„Ein Tisch für vier Personen“ signalisierst du dem japanischen Kellner – und wunderst dich kurze Zeit später, warum du zu einem kleinen Tisch für eine Person geführt wirst. Was gibt es an vier erhobenen Fingern und einem eingeklaptten Daumen falsch zu verstehen? Nun, japanische Gesten und die Körpersprache in Japan unterscheiden sich mitunter stark von der Deutschen.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass die meisten von uns kein perfektes Japanisch sprechen. „Kein Problem“, denkst Du. „Dann verständige ich mich eben mit Händen und Füßen“. Und das funktioniert sehr gut! Nur auf ein paar Dinge sollte man achten. Dieser Leitfaden liefert Dir mit anschaulichen Bildern alles, was Du über japanische Gesten und Körpersprache wissen musst.

Alle Tipps sind unter der Prämisse zu betrachten, dass viele Japaner mittlerweile auch mit den „westlicheren“ Gesten vertraut sind und diese ebenfalls verstehen.

Augen auf beim Blickkontakt in Japan

Beginnen wir mit den Grundlagen: Ein fester Blickkontakt gilt bei uns als höflich. In Japan wirst Du es öfter erleben, dass dein Gesprächspartner den Blick ein wenig abwendet, wenn du ihm in die Augen schaust. Dauerhafter Blickkontakt ist den Japanern eher unangenehm, auch wenn sich dies in jüngster Zeit ein wenig entschärft und an unsere Norm anpasst.

Faustregel: Stelle ab und zu kurzen Blickkontakt her, um deinem Gegenüber zu signalisieren, dass du zuhörst. Dann lasse den Blick etwas schweifen. (Aber nicht wild in der Gegend herum, sondern etwa auf dem Level des Gesichts oder des Halses der Person)

Typisch Japan: Die Verbeugung

Im internationalen geschäftlichen Kontext kommt es schon mal vor, dass sich Menschen in Japan die Hände schütteln. Standardmäßig verbeugen sich Japaner zur Begrüßung aber. So wird die körperliche Distanz und Privatsphäre gewahrt, die in Japan noch wichtiger ist als bei uns.

Fun Fact: Japaner verbeugen sich nicht nur zur Begrüßung, sondern auch zu vielen anderen Gelegenheiten, meistens um Dankbarkeit und Respekt auszudrücken. Manchmal kannst Du Japaner am Handy beobachten, die sich aus Gewohnheit ebenfalls verbeugen – auch wenn das niemand sehen kann. Ebenfalls kurios: Wen Züge in den Bahnhof einfahren, verbeugt sich das wartende Reinigungs- oder Zugpersonal vor dem Zug! (bzw. vor dem Zugführer).

Faustregel: Beuge dich für eine Sekunde etwa 15 bis 30 Grad nach vorne. Dein Blick ist etwa 1 Meter vor dich gerichtet. Die Hände ruhen flach auf der Seite deiner Beine, Frauen dürfen die Hände auch flach übereinander legen. Die flachen Hände wie beim Beten zusammenzunehmen ist dabei in Japan nicht üblich.

Diese Verbeugung sollte für 99% der Situationen passen, die Dir während eines normalen Japanurlaubs begegnen. Wenn du wirklich alles über die japanische Verbeugung wissen möchtest, wirf einen Blick auf meinen ausführliche Leitfaden zur japanischen Verbeugung.

Japanische Gesten

Kommen wir jetzt zu den nützlichen japanischen Gesten, die Dir während deiner Zeit in Japan helfen werden. Viel mehr noch: Wenn du diese verwendest, zeigst Du deinem Gesprächspartner, dass du dich mit der Kultur beschäftigst und erntest so eventuell ein Paar staunende Blicke

„Komm herüber.“

Der erste große und wichtige Unterschied zwischen japanischen Gesten und deutschen Gesten. Das typische „Heranwinken“ bei uns mit der Hand nach oben, könnte in Japan eher als unhöfliches „Geh weg“ interpretiert werden. Wie geht es richtig?

Faustregel: Der Arm ist leicht erhoben, die Handfläche zeigt nach unten bzw leicht nach innen. Dann ist sanftes zufächern in Richtung Körper angesagt.

Hand, Auf und Abbewegung, Körpersprache in Japan

„Ich Bin verlegen.

Diese japanische Geste beobachtet man oft in Animes und drückt Verlegenheit aus.

Faustregel: Der Arm ist angewinkelt, die Hand reibt hinter dem Kopf durch die Haare.

Emoji, Körpersprache in Japan

„Eins, zwei, drei…“

Wie im Intro beschrieben sind die japanischen Gesten um eine Anzahl auszudrücken nicht mit unseren gleichzusetzen. Japaner klappen die Finger einer ausgestreckten Hand ein – also genau anders herum als wir, die die Finger einer geschlossenen Hand ausstrecken. Kurios! Was bei uns also aussieht wie vier, bedeutet in Japan eins. Hinweis: Mittlerweile setzt sich immer öfter unsere Zählweise durch.

Faustregel: Die Hand nach oben ausstrecken, dann beim Daumen beginnend die entsprechende Anzahl Finger einklappen.

Zählen auf Japanisch, Handgeste

„Geld“

Wo ist die Kohle? Wieviel kostet das? Wollt Ihr unauffällig nach Geld fragen, hilft euch die folgende japanische Geste weiter. Diese Geste erinnert an unser „Okay“ Zeichen, bei dem Daumen und Zeigefinger eine runde Form bilden. (Das Okay Zeichen ist ebenfalls in Japan verbreitet).

Faustregel: Bilde das „Okay“ Zeichen. Die übrigen Finger zeigen dabei aber nicht nach oben, sondern zum Gegenüber hin oder sie sind horizontal am eigenen Körper entlang.

Okay Zeichen, Zeichen für Geld in Japan

„Okay“

Ihr könnt das bei uns gängige „Okay“ Zeichen benutzen oder auch einen Daumen nach oben nutzen, wenn Ihr etwas weiter weg vom Sprecher steht gibt es allerdings noch eine weitere, kuriose und deutlich sichtbare Variante.

Faustregel: Bilder mit deinem Armen bzw. Händen ein O-Form über deinem Kopf. Alles roger?

Daumen Hoch, Emojis, Alles Okay

„unmöglich, das geht nicht“

In vielen Ländern Asiens ist die Geste weit verbreitet. Sie meint ein deutliches „Nein“ – Lasst es also lieber gut sein.

Faustregel: Die Unterarme sind angewinkelt und bilden ein X vor dem Brustkorb oder Gesicht. Manchmal sieht man auch, dass einfach nur die Zeigefinger eine X bilden.

Japanische Geste für Nein

„Die Rechnung bitte“

Bloß weil Du bald ein Experte für japanische Gesten bist, heißt das nicht, das wir kein Japanisch mehr sprechen dürfen. Sage am besten: „O kankei onegai shimasu“ während du die folgende Geste benutzt.

Faustregel: Tue so, als würdest Du etwas auf Deine offene Handfläche schreiben.

„Lass uns einen trinken!“

Endlich kommen die wirklich unverzichtbaren japanischen Gesten – schließlich geht es ums Essen und Trinken.

Faustregel: Halte mit deinem Daumen und Zeigefinger einen kleinen imaginären Sake-Becher und schüttel diesen leicht.

Handzeichen für Trinken, Grafik

„Ich habe Hunger, lass uns essen!“

Faustregel: Mit einer Hand formst du eine kleine Schale Reis, die andere mimt die Essstäbchen und schaufelt das imaginäre Essen zu Dir. Itadakimasu!

„Mann oder Frau?”

Wenn dein Freund zum Beispiel am Telefon ist, und du fragen willst ob er mit einem Mann oder einer Frau telefoniert, kannst du diese Geste nutzen.

Faustregel: Bilde eine Faust. Der ausgestreckte kleine Finger signalisiert Frau. Ein ausgestreckter Daumen (also ähnlich wie bei uns Daumen hoch) signalisiert Mann.

Grafik, Hände, Gesten in Japan

“Ich?”

Wenn du in Japan auf etwas oder jemanden zeigst solltest du das zwingend immer mit der ganzen Hand statt mit dem Finger machen. Alles andere wäre grob unhöflich. Einzige Ausnahme, wenn du auf dich selbst zeigst, benutze den Zeigefinger.

Faustregel: Zeige mit deinem Zeigefinger auf deine Nase.

“Ich muss hier mal kurz durch”

Willst du durch die Massen an Bahnhof von Shibuya oder schnell auf die andere Seite der belebten Fußgängerzone. Dann nutze diese Geste:

Faustregel: Verbeuge dich leicht, halte deine flache Hand vor den Kopf (und zwar in die Richtung in die Du gehen möchtest) und tue in etwa so als würdest du damit etwas schneiden oder hacken. Sich dabei leicht zu verbeugen bzw. dein Kopf leich nacht unten zu neigen schadet nicht!

Figur, Handbewegung, Geste

Noch eine Sache zum Themas Gesten: Vor und nach dem Essen nimmst Du die flachen Hände einmal zusammen (wie beim Beten – Übrigens: Wenn du dich für Religion in Japan interessierst, wirf doch mal einen Blick auf meinen Artikel dazu). Bei der Begrüßung ist es wie gesagt nicht üblich dies zu tun, das ist eher in Ländern wie zum Beispiel Thailand der Fall. Jetzt bist Du Experte für japanische Gesten!

WAS DENKST WEIßT GLAUBST DU?

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