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Kinkakuji Tempel in Kyoto, Grafik

Kinkakuji – Goldener Tempel Kyotos

Kinkakuji – Goldener Tempel Kyotos

Eine wahrhaft glänzende Sehenswürdigkeit

Der Kinkakuji Tempel, auch bekannt als der Goldene Tempel Kyotos, ist ein buddhistischer Zen Tempel im Norden der Stadt. Die beiden oberen Stockwerke sind dabei vollständig mit Blattgold verkleidet. Der Tempel gilt als eines der Wahrzeichen Kyotos und ist eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Er zählt außerdem zum UNESCO-Weltkulturerbe Japans. Im folgenden lernst Du mehr über die Historie des Kinkakuji und erfährst alle Infos, die Du für einen Besuch des Tempels benötigst.

Historie des Kinkakuji Tempels

Der offizielle Name des Kinkakuji lautet eigentlich Rokuonji Tempel. Er wurde bereits 1397 errichtet und war die ehemalige Residenz des Shogun Yoshimitsu Ashikaga. Nach seinem Tod 1408 sollte diese auf seinen Willen hin in einen Zen Tempel der Rinzai Sekte umgewandelt werden. 1950 setzte ein geistig verwirrter Mönch das Gebäude in Kyoto in Flammen und brannte es beinahe gänzlich nieder. Daraufhin wurde der Tempel restauriert und wieder aufgebaut und dadurch zu einem der wortwörtlich glänzendsten Sehenswürdigkeiten der japanischen Kulturhauptstadt. Aufgrund der Berühmtheit des goldenen Hauptgebäudes verwendete man statt dem Originalnamen bald das Wort Kinkakuji 金閣寺 – oder eben goldener Tempel.

Architektur des Goldenen Tempels

Besonders interessant ist die Architektur des Kinkakuji. Jedes der drei Stockwerke wurde in einem anderen Stil erbaut. Das Erdgeschoss wurde im Stil der Palaste der Heian Periode errichtet, es ist das einzige, das komplett ohne Gold auskommt. Stattdessen ist es traditionell ein sehr großer Raum, der von einer hölzernen Veranda umgeben ist. Dort fanden regemmäßig traditonell japanische Theaterstücke statt.

Kinkakuji Tempel in Kyoto, Goldener Pavillon

Das erste Stockwerk dagegen erinnert an den Stil der Samurai. Es wurde Geschichten zufolge als ein Raum für das kreative Schreiben von Poesie und Gedichten verwendet. Das zweite und damit oberste Stockwerk wurde im Architekturstil der Chinesen gebaut und wurde als Raum für Meditation genutzt.

Der Goldene Pavillon steht inmitten eines Sees, auf dessen ruhigen Wasseroberfläche sich das Gold des Tempels spiegelt.

Besichtigung des Kinkakuji

Du betrittst das Gelände des Kinkakuji durch das typisch japanische Tor namens Somon 総門. Wende dich kurz nach links und betrachte die alte Glocke, welche in die Kamakura Periode einzuordnen ist (1185-1333). Auf der rechten Seite findest Du ein weiteres Gebäude, das die typische Zen Architektur aufweist.

Spaziere über das Gelände und erfreue dich am Grün der Parkanlage und der vielen Bäume. Bald schon erblickst du den großen Teich, in dessen Mitte das Hauptgebäude des Kinkakujis steht. Der Kyoko-chi Teich beherbergt eine Vielzahl interessanter Steinformationen und kleine Inselchen mit Bäumen.

Wenn Du dich am Anblick der goldenen Sehenswürdigkeit satt gesehen hast, kannst Du weiter Richtung Norden gehen. Du kommst an den Hojo, den ehemaligen Gemächern des Hohepriesters vorbei, die mit einer kunstvoll bemalten Schiebetür auf sich aufmerksam machen.

Hojo, egemaliges Haus des Hohepriesters, Kyoto

Schon bald erblickst du einen simpel gehaltenen, hölzernen Schrein zu Ehren der Tempelgöttin Kasuga Myojin. Ebenfalls entlang dieses Pfades ist ein kleiner „Wasserfall“ oder eine Quelle, dessen Wasser der Erbauer Yoshimitsu angeblich zum Teekochen und zur Reinigung verwendet haben soll.

Ein weiterer Teich erscheint in Deinem Blickfeld, der Anmintaku 安民沢. Er ist  von dichtem Wald und besitzt in der Mitte eine kleine Insel, auf der eine Steinpagode steht. Diese wird als Hakuja-cho 白蛇 oder weißer Schlangenhügel bezeichnet.

Anmintaku Teich in Kyoto,

Einige Schritte den Berg hinauf steht außerdem das Sekka-tei 夕佳亭, ein traditionell japanisches Teehaus. Dieses wurde im Zuge der Restauration des Kinkakujis errichtet. Der Name bedeutet soviel wie Abendsonne-Stop, den von diesem Punkt aus hat man einen guten Blick auf den Sonnenuntergang über dem Kinkakuji Tempel.

Du bist am Ende Deines Rundgangs angekommen und kommst zu einigen weiteren Gebäuden, an deinen Du Amulette und Souvenirs erwerben kannst. Zusätzlich gibt es dort Sitzgelegenheiten zur Entspannung und kleine Geschäfte an denen Wagashi Süßigkeiten, Tee und Eis kaufen kannst.

Kinkakuji im Winter

Wann lohnt sich ein Besuch des Kinkakuji Tempels? Die Antwort: Zu jeder Jahreszeit. Im Frühling lockt die Kirschblüte (auch wenn es direkt am Kinkakuji keine Kirschbäume gibt), im Sommer das Grün des umliegenden Parks. Im Herbst verleiht die Laubfärbung der Sehenswürdigkeit in Kyoto eine besondere Atmosphäre. Empfehlenswert ist ein Besuch sogar im Winter. Dann bedeckt der Schnee das Dach des Tempels und den umliegenden park, wodurch die goldene Farbe noch mehr heraussticht.

Gold und Silber: Kinkakuji und Ginkakuji

Als ich in Kyoto das erste Mal den Tempel aus Gold besuchen wollte, vertippte ich mich auf Google Maps und landete stattdessen beim Ginkakuji. Kiniro bedeutet auf Deutsch Gold, Giniro Silber. Wie Du also leicht errätst ist der Ginkakuji der Silberne Tempel Kyotos.  Dieser wurde nach dem Vorbild seines goldenen „Verwandten“ vom Enkel Yoshimitsu Ashikagas im Jahre 1482 errichtet. Der Name silberner Tempelö ist allerdings eher im übertragenen Sinne zu verstehen, da er nicht tatsächlich mit Silber überzogen ist. Neben dem Hauptgebäude ist besonders der japanische Garten einen Blick wert. Du solltest es wenn  möglich vermeiden, beide Tempel an einem Tag zu besichtige, da dieser weit voneinander entfernt liegen  – keine besonders effiziente Route.

Ginkakuji, Silberner Tempel, Kyoto

Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Wenn Du in der Gegend des Kinkakujis bist, gibt es noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten, die Du begutachten kannst: Der gewaltige Ninnaji Tempel ist über 1100 Jahre alt und der Ryoanji Tempel ist für seinen schönen Steingarten bekannt. Alle drei der erwähnten Tempel gehören zum Weltkulturerbe. Zu Fuß musst du vom Kinkakuji 20 bis 30 Minuten einplanen.

Anfahrt, Öffnungszeiten und Preise

Kyoto ist sehr weitläufig, daher benötigst Du meist ein wenig mehr Zeit zur Erreichung der Sehenswürdigkeiten als etwas in Tokyo, oder Du nimmst einen entspannten, längeren Fußmarsch auf Dich.

Der einfachste Weg zum Kinkakuji ist von Kyoto Station aus mit dem Bus. Nimm die Linie 101, 111 oder 205. Die Anfahrt zum Kinkakuji dauert auf diesen Linien etwa 40 Minuten und kostet Dich circa 230 Yen (ca. 1,80). Die Endhaltestelle lautet Kinkaku-ji michi. Folge von dort aus einfach den Besucherströmen und Du bist in etwa 3-5 Minuten Fußweg am Ziel.

Der Kinkakuji ist das ganze Jahr über von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintrittspreis beträgt 400 Yen pro Person.

Der Besuch dieser Sehenswürdigkeit in Kyoto lohnt sich, sie gehört neben dem Bambuswald und den 1000 roten Toren des Fushimi Inari Taisha zu den beliebtesten der Stadt! Am besten ist es aber aufgrund des großen Andrangs früh morgens dort zu sein. Kurz vor Sonnenuntergang ist ebenfalls ein guter Zeitpunkt, um die Besuchermassen zu vermeiden und das Licht der Sonne auf den Dächern in einem schönen Foto einzufangen.

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